Hybrid Tag

In der Mathematik ergeben 1 und 1 per Definition 2. Bei Schuhen geht diese Gleichung manchmal aber nicht auf. Ein Hybrid vereint nicht unbedingt das Beste, vor allem wenn die beiden Hälften ansonsten recht weit voneinander entfernt sind. Beim neuen New Balance 997.5 hatte ich solche Befürchtungen allerdings zu keiner Sekunde. Immerhin handelt es sich hier um einen Mix aus meinen Lieblings-New Balance-Silhouetten, welche zudem schon immer sehr nahe beieinander lagen.NewBalance2016

Manche stören sich an der recht hohen Midsole des 997 mit ihrem markanten Absatz. Dass der Schuh vor allem dadurch seine erstklassige Form erhält, sollte aber nicht unerwähnt bleiben. Der 998 mit seiner Abzorb-Dämpfung ist in dieser Hinsicht etwas unauffälliger und vielleicht auch deshalb beliebter (so jedenfalls mein Eindruck). Wenn man das Upper des 997 nun auf die Sohle des 998 setzen würde, müssten dann nicht alle zufrieden sein?

NewBalance2016-8Natürlich kann man es nie allen recht machen. Und insofern ist die vorige Frage sicher eine rhetorische. Tatsächlich passen diese beiden Teile aber erstaunlich gut zusammen – zumal im klassischen New Balance-Grau, in dem eigentlich jeder New Balance absolut zeitlos wirkt. Die Form (oder neudeutsch Shape) des 997.5 könnte für einen 2016er-Release kaum besser sein. Da alle Komponenten wie das Pigskin Suede ein „Made in USA“-Siegel tragen, gibt es an der Verarbeitung des Schuhs absolut nichts zu bemängeln. Der 997.5 liegt qualitativ auf dem Niveau seiner beiden „Eltern“, die sich über ihren Nachwuchs uneingeschränkt freuen dürfen. Der Kleine wurde kein Frankenstein sondern eine echte Sneaker-Schönheit. Beim Sizing sollte man sich am 998 orientieren.

 

Erhältlich ist der NB 997.5 bei asphaltgold, END und Overkill.

 

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Wenn 2 Dinge aus unterschiedlichen Welten miteinander verschmelzen, dann darf man auf das Ergebnis durchaus gespannt sein. Fast vier Jahrzehnte hat der Nike LD-1000 auf dem Buckel. Er stammt aus einer Zeit, in der Modelle wie der Cortez oder Stan Smith die Straßen beherrschten (ok, zumindest der Stan Smith ist längst ein echtes Comeback-Kid). Viele aus der heutigen „Sneaker-Generation“ waren zu dieser Zeit noch nicht einmal in Planung. Doch der LD-1000 ist nicht nur ein echter Klassiker, er ist auch einer der Lieblinge von fragment design-Mastermind Hiroshi Fujiwara. Insofern lag der Gedanke für ein Update im fragment-Look eigentlich ziemlich nahe.

Nachdem Ende 2014 bereits eine Nylon-Version des LD-1000 mit Roshe NM-Außensohle erschien – und der war schon ein richtiges Brett –, hielten Fujiwara und Nike für den Sommer 2015 eine weitere Überraschung bereit. Für den schwarzen Roshe LD-1000 wurde das textile Nylon-Upper gegen eine edle Lederexekution ausgetauscht. Tatsächlich ist die Qualität des Leders bei diesem NikeLab-Release unglaublich gut. Das gilt sowohl für das raue Suede als auch die größeren Glattleder-Parts. Auch bei der oftmals zu Recht kritisierten Verarbeitung hat man bei Nike in diesem Fall mehr als gute Arbeit geleistet. Es geht also doch! Der für fragment obligatorische Tool-Code auf der Midsole darf bei diesem schwarzen Schmuckstück ebenso wie das besondere Branding nicht fehlen.

Das Ergebnis ist ein echter und kein behaupteter Premium-Release, bei dem sowohl das Gesamtbild als auch die Details einfach stimmen. Zu letzteren gehören die gewachsten Laces ebenso wie die gepolsterte Retro-Zunge. Tatsächlich wirkt der Schuh umso stärker, je länger man sich mit ihm beschäftigt. Und erst Recht kann der Roshe LD-1000 x fragment dann am Fuß überzeugen. Gerade aus der Kombination der doch modernen (und äußerst bequemen) Roshe NM-Sohle mit dem Oldschool-Look des LD-1000 entsteht hier ein Hybrid, dem der Spagat zwischen zwei Welten und zwei Sneaker-Generationen gelingt.

Im NikeLab tauchen übrigens hin und wieder meist kleine und recht große Größen des Roshe LD-1000 auf. Inzwischen sind aber auch die Kurse auf Portalen wie Klekt mehr als fair. Zum Retailkurs von 115 Euro bietet dieser Release jedenfalls ein faires Verhältnis von Preis zu Leistung.

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Janoski Max Die Dominanz von Running-Modellen ist schon länger unübersehbar und stößt nicht bei allen auf ungeteilte Zustimmung. Zusammen mit einigen Jordan-Releases dominieren Laufschuhe im Lifestyle-Look schließlich die Sneakerszene. Klassische Skateschuhe blieben abgesehen von einigen Ausnahmen wie den Janoski „Digi Floral“ hingegen in ihrer Nische. Nike dachte sich nun, dass es wohl eine kluge Sache sei, ihr beliebtestes SB-Modell mit dem erfolgreichsten Running-Schuh zu kreuzen. 1 plus 1 ergibt im besten Fall 3, so das recht offensichtliche Kalkül. Vielleicht ließen sich auf diesem Wege zwei Gruppen von Sneakerfans zusammenführen und so das Umsatzpotenzial eines Schuhs verdoppeln.

Janoski MaxDas Ergebnis dieses Gedankenexperiments liegt nun vor und trägt den Namen „Janoski Max“. Während der obere Teil dem Nike SB Stefan Janoski entnommen ist, erinnert die Free-Sohle und das darin eingearbeitete Dämpfungssystem an einen Air Max. Den Dauerbrenner mag manch einer schon länger als Plage betrachten, gerade weil er sich so gut verkauft und die Qualität gleichzeitig spürbar abgenommen hat. Die gute Nachricht zuerst: Beim Janoski-Air-Max-Hybrid sind Shape-Probleme nicht zu befürchten, dafür ist das Upper nahezu komplett aus leichtem, sommertauglichem Mesh. Das ist nicht zuletzt dank der gefleckten Textur hübsch anzusehen, ganz gleich in welcher Farbgebung. Meine persönlichen Favoriten waren nach den ersten Bildern die schwarze und graue Version, wobei es mir auch der Rote durchaus angetan hatte. Insofern habe ich gleich doppelt zugeschlagen (Fotos vom roten Janoski folgen).

Janoski MaxDer schwarze Janoski Max kommt entgegen den ersten Samples ohne Sprenkel auf der Midsole aus – ein großer Pluspunkt wie ich finde. Wer auf Sprenkel nicht verzichten mag, wird dafür bei allen anderen Colorways fündig. Dazu bietet der Schuh mit der in „Pine Green“ gehaltenen Beschriftung und den farblich dazu passenden Einlagen ein sehr dezentes Colorblocking. Schon beim ersten Tragen fällt auf, dass der Janoski Max nicht nur recht leicht ist sondern auch etwas größer ausfällt. Wer schmale Füße hat, sollte besser mal eine halbe Nummer versuchen. Ich komme mit einer 9,5 jedenfalls dicke aus. Auch wenn das Air Pad eher bescheiden dimensioniert ist (eine Parallele zum Thea), überzeugt das Tragegefühl auf Anhieb. Hier machen sich die Running-Gene des Janoski Max bemerkbar. Ob der Schuh auf der anderen Seite zum Skaten taugt, darf bezweifelt werden. Ich als Nicht-Skater kann mir jedenfalls vorstellen, dass gerade die flexible Free-Sohle im Vorderfußbereich hierfür weniger geeignet ist.

Janoski MaxNatürlich eignet sich der Janoski Max wunderbar, um kräftig gegen den Megakonzern Nike zu stänkern. Dass der Schuh weniger Skater als alle anderen überzeugen soll und damit der ursprünglichen Idee des Janoski eigentlich widerspricht, ist ein zugegeben absurdes Resultat. Die (betriebswirtschaftlich) clevere Idee kam vermutlich von Nikes Marketing-Abteilung, die von den Designern einen leicht vermarktbaren Hybriden nach dem Baukastenprinzip einforderte. Solange dieser für mich aber am Fuß und im Alltag abseits aller Skateparcours überzeugt, schaue ich über derartige Absichten hinweg. Nur manchmal frage ich mich, wie ich wohl reagieren würde, wenn man einer meiner Lieblinge derart „umbauen“ würde.

 

Im Blowoutshop finden sich noch viele Größen vom roten Janoski Max. Wer den Schwarzen sucht, sollte am besten bei Offspring oder Size? vorbeischauen.

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Es gibt Schuhe, die sind ganz einfach ihrer Zeit voraus. Diese Beobachtung könnte auch auf den Air Python zutreffen. Erstmals im „Air Max 1“-Geburtsjahr 1987 veröffentlicht, dauerte es unglaubliche 26 Jahre bis Nike das Herz in die Hand nahm und sich zu einem Retro durchringen konnte. Diese lange Wartezeit mag mit dem eher mäßigen Erfolg des Midtop-Hybriden zusammenhängen. So wurde der nicht allein aufgrund seines Schlangenmusters auffällige Basketballschuh damals nur in sehr geringen Stückzahlen bei ausgesuchten US-Shops released. Nach Europa schaffte es der Air Python hingegen nicht.

2013 sieht es da zum Glück anders aus. Nach dem OG mit seiner futuristischen Silberhaut schickte Nike gleich eine zweite Variante mit einer braun-bronzefarbenen Schlangenhaut hinterher. Diese ist natürlich nicht echt sondern besteht letztlich nur aus bedrucktem und speziell behandeltem Leder. Der Rest des Schuhs setzt sich aus weißem Premium-Leder zusammen, was zum Teil den hohen Verkaufspreis von 160 Euro erklärt. Die hohe Qualität des Obermaterials ist aber nicht der einzige Trumpf des Air Python, der sich aus Elementen des Air Jordan II (Upper) und des Air Force 2 (Sohle) zusammensetzt. Obwohl sich Nike mit dem Design in die Fashion-Richtung bewegte, sollte der Schuh durchaus noch die Funktionen eines Basketball-Modells besitzen und auf dem Court einsetzbar sein. Die dicke Knöchelpolsterung ist hierfür nur ein Beispiel. Auch wenn man darin kein Basketball spielt (was wohl kaum einer machen dürfte, behaupte ich jetzt mal so), wird man dieses Feature zu schätzen wissen.

Einer der markantesten Details des Air Python ist gleichzeitig gar nicht mal so offensichtlich. Denn ihm fehlt der für Nike prägende Swoosh. Als „swooshless“ Sneaker war er seinerzeit fast schon revolutionär. Vielleicht ist er dadurch bei vielen Nike-Kids nicht gerade beliebt. Ihm fehlt zudem die Aura eines Michael Jordan. Beides mag erklären, warum ich keine Probleme hatte, den Python – immerhin ein TZ-Release – vollkommen stressfrei online zu bestellen. Es gibt tatsächlich noch Schuhe, für die man nicht drei Tage campen muss. Dass es der weiß/braune Python wurde, ist schnell erklärt. Mir war der silbergefärbte OG etwas zuviel „Disko“. Für solche Einlässe habe ich außerdem schon meinen geliebten „Night Track“.

An diesem Wochenende sind auch zwei neue CWs des Air Python in schwarz und rot erschienen. Zu finden unter anderem im N/gh-Shop.

E.