Boostvibes Tag

Nach der großen adidas Consortium-Worldtour im vergangenen Jahr, die Monat für Monat bei einem anderen Sneakerstore für eine neue Collabo Station machte, haben die Herzogenauracher für 2017 ein recht ähnliches Konzept auf den Weg gebracht. Der Clou der neuen Collabo-Serie mit Namen „Sneaker Exchange“: Jeweils zwei Sneakerstores arbeiteten für ein Modell-Duo zusammen. Den Startschuss setzten im Januar Colette und Undefeated. Für uns ein solider Auftakt, allerdings auch nicht mehr.Social Status SNS-27Das Februar-Sequel der Sneaker Exchange ist seinem Vorgänger ganz klar vorzuziehen. Social Status aus North Carolina bzw. Pittsburgh (über die Shops in Pittsburgh haben wir bereits einen Store Guide verfasst) sowie die Schweden von Sneakersnstuff konnten einen UltraBoost und den neuen Superstar Boost nach ihren Vorstellungen designen. Wie zu erwarten war der Hype um den UltraBoost fast schon unheimlich. Nachdem es zunächst viele eher negative Stimmen gab, die das Design als einfallslos kritisierten, ist davon inzwischen kaum mehr etwas zu lesen. Gespannt war ich aber auch auf den Superstar Boost. Wie würde das Boost-Konzept zu der Oldschool-Silhouette schlechthin passen?Social Status SNS-22 Social Status SNS-28Die Frage kann ich leicht beantworten. Rein optisch wurde der Superstar eher mit Bedacht modernisiert. So ist die Boost-Dämpfung nur an den Innenseiten und bei einem Blick auf die Außensohle sichtbar. Man mag diese Entscheidung auch als Kompromiss deuten, um die alte Superstar-Generation nicht zu verlieren. Denn die Vorzüge der Boost-Technologie sind eigentlich nicht zu leugnen. Der Komfort des Superstar Boost ist mit dem des „alten“ Superstar kaum zu vergleichen. Auch wenn ich den Schuh bislang noch keinen ganzen Tag anhatte, so ist das Boost-Update doch ein echter Fortschritt. Puristen wird dieses Argument aber sicher nicht überzeugen, was auch in Ordnung ist. Rein optisch folgt das Social Status x SNS-Design einerseits der vor allem aus Schwarz und Weiß bestehenden Superstar-Tradition. Beides zusammen sorgt auf dem Primeknit für einen klassischen, zeitlosen Look. Statt der schwarz eingefärbten Sohle hätte ich mir jedoch für etwas mehr Kontrast eine in Off-White gewünscht.Social Status SNS-3Sowohl für den Superstar Boost als auch für den UltraBoost gelten ansonsten die üblichen Gesetze eines solchen Projekts. Hierzu zählt das Branding der beiden Partner, das gleich mehrfach Berücksichtigung fand. Auf den Innensohlen findet man zudem den Consortium-Schriftzug. Beim UltraBoost freut es mich, dass die Boost-Sohle nicht eingefärbt wurde. Dazu überzeugt der Runner mit Details wie seinem Cage aus echtem Leder. Das im „Shades of Grey“-Look gestaltete Primeknit-Upper folgt ebenfalls besagter Schwarz-Weiß-Thematik ohne dabei langweilig zu sein. Die beliebten Beinamen „Oreo“, „Zebra“ oder „Panda“ sind dem Schuh ohnehin schon längst sicher. Auffällig ist beim Social Status x SNS UltraBoost die Verstärkung der Toebox. Das erinnerte mich spontan an den White Mountaineering NMD Trail. Am UltraBoost dürften sich manche erst noch daran gewöhnen müssen. Als zusätzlichen Schutz vor Nässe oder Schmutz – von beiden gibt es derzeit mehr als genug – erscheint dieses Feature durchaus sinnvoll, wobei man eine leichte Verbreiterung der Toebox dafür in Kauf nehmen muss.Social Status SNS-14Die Steigerung zum ersten Sneaker Exchange-Release steht für mich dennoch außer Frage. SNS und Social Status haben die Messlatte für die nächsten Pärchen mal eben um einiges höher gelegt. Jetzt sind unsere Lieblingsdänen von Naked und Kith aus New York am Zug. Es scheint, als nehme der Consortium-Zug weiter Fahrt auf.

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Die NMDisierung der Sneakerszene schreitet unaufhaltsam voran. adidas zieht sowohl beim Tempo seiner NMD-Releases als auch bei deren Quantität mächtig an. Das alles ist natürlich nicht ohne Risiko, denn früher oder später wird hier eine Sättigung oder vielleicht sogar ein Zuviel des Guten erreicht sein. Dieses Gesetz wird man auch in Herzogenaurach nicht außer Kraft setzen können. Hierbei spielt es keine Rolle, welche neuen Colorways oder NMD-Innovationen man in der Hinterhand hat. Wenn plötzlich auch Deine Mutter mit NMDs herumrennt, werden sich nicht wenige der Kids einem neuen Modell oder sogar einer anderen Marke zuwenden.

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Vermutlich werden nicht nur wir immer selektiver, was den NMD (oder auch den Ultra Boost) anbetrifft. Keine Zweifel hatte ich zuletzt aber, dass der dritte City Sock-Release unbedingt noch in meine NMD-Sammlung gehört. Nach dem starken Debut des NMD CS1 (siehe hierzu auch unser Blogpost) und seinem etwas unauffälligen Nachfolger, konnte mich der dritte CS1 mit seinem weiß-grauen Streifen-Upper wieder restlos überzeugen. Sein mittelhoher Schnitt und der Verzicht auf jegliche Schnürung – damit entfallen auch die seltsamen, viel zu langen Laces des NMD – zählen zusammen mit dem Primeknit-Einsatz zu den optischen Highlights des CS1. Ich würde ihn eigentlich sogar dem „normalen“ NMD vorziehen.

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Was beim NMD Chukka noch nicht so wirklich zusammenpasste, ergibt hier eine ganz starke Kombination: Boost Sohle, Primeknit und die wie auch beim Uncaged angedeutete Verschmelzung zum Rest des Outfits dank des sockenähnlichen Fits. Ich bin auch sehr zufrieden mit der eher dezenten Farbwahl, denn der auf seine Art doch sehr elegante CS1 braucht kein knalliges Ausrufzeichen, um aufzufallen. Ein solcher Farbreiz würde im Gegenteil eher stören. Damit sei die Frage erlaubt, ob der CS1 am Ende nicht sogar der bislang beste NMD sein könnte. Mit ihm haben adidas’ Designer ein weiteres Mal ihren Mut und Konsequenz unter Beweis gestellt. Die Copycats lauern schon. M.

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UltraBoost Uncaged-18Ein Kurzbesuch im adidas Headquarter in Herzogenaurach ist eigentlich immer eine spannende Sache. Egal ob man mit Designern, die dort arbeiten, redet oder ob man das heilige Archiv mit großen Augen entdecken darf, der kleine Ort scheint immer eine Reise wert. So war es auch dieses Mal. Anlass war die Vorstellung des lang erwarteten adidas Ultra Boost „Uncaged“, der offiziell am 29. Juni in den Handel kommen wird (ab heute schon vorbestellbar bei adidas).

UltraBoost Uncaged-3 UltraBoost Uncaged-4 Rund um das neue Modell, in das adidas ordentlich Man- und Marketingpower steckte, gab es eine Einführung in die Ultra Boost-Welt, die bislang erreichten Entwicklungsschritte und auch einen kleinen Ausblick auf das, was adidas mit seinem Überschuh noch so alles vorhaben könnte. Dazu trafen wir Ben Herath, gewissermaßen einer der Väter des Uncaged und VP des Running-Design-Teams bei adidas, der mit großer Begeisterung und Leidenschaft nicht nur sein neues „Baby“ vorstellte sondern auch etwas über sich und die Vorgeschichte zum Uncaged zu erzählen hatte.

UltraBoost Uncaged-6 UltraBoost Uncaged-7UltraBoost Uncaged-8Der Ausgangspunkt für die ganze Ultra Boost-Story liegt eigentlich im adios Boost, für den Ben ebenfalls als Designer verantwortlich war. Aus dem vor allem bei Hardcore-Läufer beliebten Modell folgte gewissermaßen die Boost-Evolution, die über den 2013 erschienenen Energy Boost und dem Pure Boost schließlich zum Ultra Boost führte. Dass die Boost-Technologie für adidas mehr als neues Gimmick sondern ein echter Meilenstein darstellt, war sofort spürbar.

UltraBoost Uncaged-13 UltraBoost Uncaged-14 UltraBoost Uncaged-15 UltraBoost Uncaged-16 UltraBoost Uncaged-17Interessant waren Bens Ausführungen, wie die Ultra Boost-Story intern bei adidas aufgenommen wurde. So inspirierte die Silhouette auch Designer aus anderen Teams und Abteilungen zu eigenen Entwürfen und neuen Ideen. Gerade diese Kreativität und Energie scheint derzeit ein Teil der Erfolgsstory der Herzogenauracher zu sein. Für die technische Seite hat man sein eigenes Testlabor, das wir ebenfalls besuchen konnten und wo uns im Detail die Arbeit an Prototypen und Samples vorgestellt wurde. Dabei zeigten sich einmal mehr die Vorzüge des besonderen Boost-Materials, das allen anderen Sohlenkonstruktionen (wie z.B. dem bekannten EVA) klar überlegen ist. Ein Ziel war es, dass der Schuh egal bei welcher Außentemperatur die gleiche Leistung und das gleiche Laufgefühl bieten soll.

UltraBoost Uncaged-19 UltraBoost Uncaged-25 UltraBoost Uncaged-10UltraBoost Uncaged-30Beim Uncaged, das fanden wir bemerkenswert, hat man bei adidas das Feedback vieler Ultra Boost-Käufer nur zu gerne aufgenommen. Einige machten sich ja in Handarbeit selbst daran, den TPU-Cage zu entfernen – was im Übrigen leichter und schneller geht als gedacht wie uns Nick von Nice Kicks zeigte. Ben und sein Team waren sogar richtig elektrisiert vom Look eines noch einmal verschlankten, noch reduzierteren Ultra Boost und der Idee, die sich dahinter versteckte. Es war ihnen sofort klar, dass genau so der nächste Schritt in der Boost-Geschichte aussehen müsste. Schön zu sehen, wie die Inspiration der Kunden auf einen Weltkonzern wie adidas überspringen kann.

UltraBoost Uncaged-9Insgesamt dauerte die Entwicklung des neuen Uncaged rund 20 Monate, wobei die größte Herausforderung darin bestand, die Leistung und Stabilität des normalen Ultra Boost auch ohne den zusätzlichen Cage zu gewährleisten. Tatsächlich zeigten die ersten Sample-Tests im Science Lab, dass der Uncaged seinem Vorgänger in diesen beiden Punkten nahezu ebenbürtig war. Auf der Innenseite wurde das Primeknit-Upper noch einmal verstärkt, um genau die erwünschte Stabilität und Performance sicherzustellen. Das fertige Produkt soll schließlich für den täglichen Lauf ebenso gut funktionieren wie der klassische Ultra Boost mit Cage. Allein das Gefühl sei ein anderes, so Ben. Diesen Punkt werden wir hoffentlich schon bald selbst überprüfen können.

Besonders aufgeregt sei man, was die Leute zum Lacing des Uncaged sagen werden. Denn hierfür gibt es gleich zahllose Möglichkeiten und Kombinationen. Wie man seinen Uncaged am Ende schnürt, ist wohl allein abhängig vom persönlichen Laufgefühl, der eigenen Fussform und vielleicht auch von dem, was man einfach am schönsten findet. Ganz bewusst habe man sich gegen Rope-Laces entschieden, auch wenn man natürlich registriert hat, wie angesagt dieser Look weiterhin ist. Ziel war es, den Uncaged möglichst slim und flach zu halten. Da hätten die runden Laces eher nicht ins Gesamtbild gepasst.

UltraBoost Uncaged-11 UltraBoost Uncaged-21 UltraBoost Uncaged-22Bemerkenswert ist vieles am Ultra Boost Uncaged. Neben der bereits erwähnten Aufnahme von Vorschlägen aus der Lauf- und Sneaker-Community, die manches erst angestoßen und das Design-Team inspiriert haben, stecken hier die Innovationen im Detail. Ein Beispiel ist das in Bezug auf Halt und Stabilität verbesserte Primeknit des Uncaged. Es wurde laut Ben entscheidend „re-engineered“, um den fehlenden Cage zu kompensieren. Mit dem sockenähnlichen Abschluss wollte man zudem einen fließenden Übergang zum Rest des Outfits herstellen. Auch der Uncaged ist dadurch wieder absolut fashiontauglich.

UltraBoost Uncaged-2 UltraBoost Uncaged UltraBoost Uncaged-29Diesen Eindruck bestätigt insbesondere der dunkelgraue Colorway mit seinen bis zu 9 farblichen Abstufungen (so viele verschiedene Knits lassen sich im Upper nämlich verarbeiten). Wer gerne mehr auffällt, wählt wohl eher den aggressiv roten Uncaged, dessen Farbdesign die ganze Dynamik und Energie des weiterentwickelten Ultra Boost widerspiegelt. Natürlich sind diese beiden Releases nur der Anfang. Viele weitere Uncaged-Varianten werden im Verlauf des Jahres folgen.

UltraBoost Uncaged-24 UltraBoost Uncaged-23 UltraBoost Uncaged-26Interessant war auch ein Blick auf das, wovon sich Ben und die anderen Designer inspirieren ließen. Sie alle seien große Star Wars-Fans, versichert er uns. Und so wie George Lucas einst eine Vision der Zukunft entwickelte, so versucht man auch bei adidas Looks zu erschaffen, die in eine neue Richtung weisen. Darin steckt vor allem eine Haltung und Philosophie. Obwohl wer mag, kann zumindest im grauen Upper des Uncaged durchaus gewisse Anleihen an den Todesstern erkennen. Aber vielleicht bilden wir uns das auch nur ein. Auch das Urbane hatte beim Design des dekonstruierten Uncaged einen sichtbaren Einfluss.

UltraBoost Uncaged-20 UltraBoost Uncaged-12Da auch der Uncaged jederzeit als adidas-Modell identifizierbar sein sollte, ließ man sich für das Modell ein neues Branding einfallen. Die drei Streifen des nunmehr fehlenden TPU-Cages wurden schließlich auf den inneren Vorderfußbereich „übertragen“. Sie sind so angebracht, dass vor allem der Träger selbst, wenn er von oben auf den Schuh sieht, die typischen drei Streifen erkennt. Mit diesem Wissen ergibt die zunächst etwas seltsame Platzierung einen Sinn.

UltraBoost Uncaged-5 UltraBoost Uncaged-27Wir verlassen Herzogenaurach an diesem Tag in der Gewissheit, dass die Ultra Boost-Revolution erst an ihrem Anfang steht. Der Uncaged ist letztlich nur der nächste, konsequente Schritt. Wir erlebten Ben als einen stolzen Vater, der seinen Nachwuchs noch eine ganze Weile in seiner Entwicklung begleiten will. Einen Platz im legendären adidas-Archiv scheint dem Ultra Boost schon heute sicher.

Release: 29. Juni // Preis: 180 Euro

E. & M.

 

 

Selbst auf die Gefahr, dass manch einer keine NMDs mehr sehen kann, widme ich diesen Beitrag einer der bislang besten NMD-Releases. Gemeint ist damit der NMD City Sock, dessen wilde Schwarz-Weiß-Musterung nicht nur sofort ins Auge sticht sondern sich zugleich stark in Richtung Mode/Fashion bewegt. Als zweites fällt der Verzicht auf jegliche Schnürung auf, was beim NMD mit seinen viel zu langen Laces wirklich ein Pluspunkt ist. Der City Sock ist praktisch eine Slip-on-Version des klassischen NMD und dabei eine durchaus mutige. Denn obwohl er auf Farben verzichtet, ist dieser doch kaum zu übersehen.

Bei den Chukka-Releases mit ihrem Suede-Überzug bin ich mir bislang nicht sicher, ob ein solches Konzept zum recht sportlichen NMD passt. Beim City Sock bestanden hingegen nie echte Zweifel. Schon die ersten Bilder lösten in mir den „Habenwollen-Reflex“ aus. Tatsächlich hält der Schuh, was er verspricht. Über den Komfort des NMD, der allenfalls noch vom Ultra Boost übertroffen wird, ist eigentlich schon alles gesagt. Dank des flexiblen und zugleich sehr leichten Primeknits und seiner sockenartigen Passform fühlt er sich am Fuß unglaublich gut an. Manchmal könnte ich glatt vergessen, dass ich überhaupt einen Schuh anhabe. Allerdings weiß ich bis heute noch nicht so genau, ob die beim City Sock schwarz eingefärbten Plugs tatsächlich eine Funktion erfüllen oder nur als Designidee und Hommage an alte adidas-Releases gedacht sind.

CitySockNMD-6Zu den weiteren Details des Schuhs zählen der mehrsprachige adidas-Slogan („Die Weltmarke mit den 3 Streifen“) auf dem Heel Tab und der auf der Innenseite aufgedruckte Produktcode des City Sock. Beides passt zur futuristischen Ästhetik des City Sock. Erst im Dunkel zeigt sich dagegen dessen überraschendes „Glow in the Dark“-Feature, das zu den eher versteckten Qualitäten dieses besonderen NMD zählt. Selbst wenn adidas den NMD-Output in den nächsten Monaten noch einmal erhöhen sollte (davor habe ich auch ein bisschen Angst), so besteht doch keine Gefahr, dass der erste City Sock jemals vergessen oder verwechselt werden könnte. Er verbindet den unübersehbaren Lifestyle-Anspruch des NMD mit dem unschlagbaren Komfort der „Allzweckwaffe“ Boost. Für mich ist er somit das Beste aus zwei Welten, die eigentlich längst zusammengehören.

Am kommenden Samstag (28. Mai) erscheint der zweite NMD CS1 – etwas dezenter und ebenfalls mit Primeknit-Upper.

E.

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