Puma

Als Puma das Disc-System Anfang der Neunziger vorstellte, da war das schon eine kleine Revolution im Turnschuhuniversum. Die Disc ersetzte nicht nur die gewohnte Schnürung, sie sorgte auch dafür, dass sich der Schuh an unterschiedliche Fußformen anpassen konnte. Damit war die bis heute irgendwie futuristisch anmutende Designidee weit mehr als eine bloße Spielerei. Nachdem erst im Spätherbst der Disc Blaze in seiner weiß/blau/grünen OG-Verpackung ein Comeback unter dem „theLIST“-Label feierte, läutet Puma das neue Jahr nun sogar mit einem dreifachen Knaller ein. Als „Leather Cage Crafted“-Pack kommt Mitte Januar ein Disc-Trio in die Läden, das seit der Veröffentlichung der ersten offiziellen Fotos für viel Furore und Aufmerksamkeit sorgte.

Wir durften diese drei Schönheiten erstmals auf der letzten „Bright“-Messe in Berlin in Augenschein nehmen. Schon damals war uns klar, dass Puma hier so ziemlich alles richtig gemacht hat. Tatsächlich können auch die fertigen drei Disc Blaze-CWs diesen guten ersten Eindruck nur bestätigen. Denn nicht nur in einer Vitrine sondern auch am Fuß und in der Hand besteht das Pack den Qualitäts- und Stylecheck. So ist die Verarbeitung des Leder-Uppers tadellos. Weder störende Klebereste noch unsauber verarbeitete Stellen lassen sich erkennen. Die Schuhe verfügen wie alle Disc Blazes zudem über das erprobte, sehr angenehme Trinomic-System, das vor allem beim Laufen seine Vorzüge ausspielt. Dennoch bezweifle ich, dass jemand ausgerechnet diese Schuhe zum Laufen anzieht. Mit ihrer hochwertigen „Crafted“-Optik, in die auch der XT2 gesteckt wurde, und der Materialwahl (Leder/Kork) zielen die Modelle eindeutig auf das Lifestyle-Segment.

Zumindest früher war beim Drehen der Disc immer etwas Vorsicht angebracht. Wo rohe Kräfte sinnlos walten, ist manchmal eben das beste Material überfordert. Inwieweit das neue Disc-System auch einer stärkeren Beanspruchung standhält, wird erst der Langzeitversuch zeigen. Die Seitenteile aus Kork machen jedenfalls einen soliden und durchaus strapazierfähigen Eindruck (genau wie das Leder möchte ich sie aber nicht unbedingt einem Wolkenbruch aussetzen). Nur die Verbindungen zur Disc sind noch immer so dünn wie bei den alten Modellen. Deren meist sehr farbenfrohen und verspielten CWs setzen die drei „Cork“-Discs eine deutliche gedecktere Optik aus erdigen Braun-, Grau- und Rottönen entgegen. Ich besitze sowohl den braunen (dachshund) als auch den dunkelroten (chili). Einen eindeutigen Favoriten kann ich aus diesen Zwei jedoch nicht benennen und so ziehe ich beide bislang auch in etwa gleich gerne an.

Als Akzent dient neben der weißen Midsole bei allen das gelbe Lining, über das schon so manche Diskussion entbrannte. Ich hätte sicherlich auch ohne diesen Farbtupfer gut leben können und doch stört er mich nicht. Das Gelb ist vermutlich nur als Ausrufzeichen gedacht, um den Schuh nicht zu bieder und angepasst erscheinen zu lassen. Zudem gehörte das Verspielte schon immer zum Disc Blaze, der mit diesem Trio endgültig erwachsen wurde.

Ab dem 13. Januar findet Ihr alle drei Farben bei ausgewählten Stores wie Overkill und 43einhalb.

M.

Schon auf der Bright konnten uns die für den Herbst angekündigten Trinomic XT1-Modelle begeistern. Einer schöner als der andere. Vom XT2 war da aber noch nichts zu sehen, umso größer war nun die Freude, als Puma die Wiederauflage des Running-Klassikers im OG-Farbton relativ kurzfristig ankündigte. Der XT2 Plus OG erschien dann sogar noch wenige Tage vor den vier XT1-Versionen. Ich kann mich noch an jene Zeit erinnern, als Puma Anfang der 90er dank Innovationen wie dem Disc-System und der eben bereits erwähnten Trinomic-Dämpfung ziemlich angesagt war. Auch bei uns im kleinen Tennisclub sah man damals viele Schuhe mit der Raubkatze, neben Fila und Nike.

Eigentlich liest man bislang nur Lobeshymnen auf den XT2. Und das vollkommen zu Recht. Ich kann und mag an diesem Retro nichts aussetzen. Die Qualität des grauen Mesh und dem sehr weichen Suede ist tadellos, die mitunter sichtbaren leichten Falten sind angesichts der guten Verarbeitung wirklich zu vernachlässigen bzw. in meinen Augen sogar ein klares Qualitätsmerkmal. Bei billigem Suede wäre das Upper sicherlich härter. Fast noch charakteristischer als das ohne bereits auffällige gelb/grüne Lacing-System (die Farben sind ganz 90er) und die kleinen Hexagone ist die verstärkte Fersenpartie, die dem Schuh den nötigen Halt gibt und ihn abseits aller Lifestyle-Ambitionen vor allem als erstklassigen Runnern auszeichnet. Klingt nach einer Selbstverständlichkeit, ist es aber leider nicht (mehr).

Neben der erprobten Trinomic-Dämpfung sorgt gerade das genoppte Innenfutter für den maximalen Tragekomfort. Auch wenn ich bis auf Roshes eigentlich keine Sneaker barfuss trage, so konnte ich mir während unseres Spanien-Urlaubs einen sockenlosen Testlauf nicht verkneifen. Ich sag’s mal so: Bequemer geht kaum. Wenn Puma so weiter macht, dürfen gerne noch so einige Retros ins Sneaker-Zimmer wandern. Vor allem blieb man dem OG bis in die Details treu. Sogar an den typisch grünen Schuhkarton hatte man in Herzogenaurach gedacht. Und beim XT1 werde ich sicherlich auch noch schwach.

M.

Erst vor einigen Wochen hatten wir hier dem Puma Disc Blaze einen Beitrag gewidmet. Der Zufall wollte es, dass mir bei unserem Besuch in Pauls legendärer Boutique in der Oderberger Strasse nun ein etwas älterer CW in die Hände fiel. Inmitten des organisierten Turnschuhdurcheinanders lachte mich das Weiß, Grau und Pink des Blaze förmlich an. Auch wenn das gelbe Neopren durch die Zeit etwas verblasst wirkt, ist das dennoch ein ziemlich frischer Sommer-Farbmix. Einmal mit Jason Markk bearbeitet, war der Schuh schnell von kleineren Verschmutzungen befreit.

Natürlich gab es bei Paule noch so manch anderes zu entdecken. Vor allem mit Adidas und Puma waren die Regale gut bestückt. Wir fanden einen Air Max 360, ältere Air Max 1, einen Air Max 97 in Größe 40 (was sehr verlockend war), Jordans, neue Jeremy Scotts und ZXer. Und dazu Unmengen an Klamotten und Gadgets. Am Ende haben wir Pauls Boutique aber nur mit den Pumas für einen guten Kurs verlassen.

Kleiner Touri-Tip: Zum Frühstücken ist das „Entweder Oder“ gleich gegenüber eine gute Wahl. Und im „Glory Whole“ nebenan wartet eine abartig leckere Schoko-Tarte auf Euch.

M.

Die 90er waren rückblickend ein ziemlich schräges Jahrzehnt. Selbst mir als bekennenden Fan von Eurodance und Gameboy fällt das inzwischen auf. Schuhtechnisch habe ich damals vor allem Nikes Agassi-Collection angebetet. Leider waren zumindest die Klamotten in meinen etwas spießigen Tennis-Club nicht so gerne gesehen, weshalb ich einmal gesagt bekam, ich solle mich weniger bunt anziehen. Auch an gewisse Puma Tennisschuhe mit dem revolutionären Disc System erinnere ich mich noch gut (auch wenn ich damals keinen besaß). Vielleicht ist es der Wunsch etwas nachzuholen, weshalb ich nun mit über 30 den Spaß am Rädchen drehen wiederentdeckt habe.

Den Anfang machte bereits letztes Jahr der Disc Blaze OG im Ronnie-Fieg-Design. Der „Cove“ ist für Frühling und Sommer einfach perfekt. Das Türkisblau lässt mich sofort an Sonne, Strand und Meer denken. Dazu wurden sehr feines Nubuckleder und 3M-Akzente verarbeitet. Die zweifarbige Midsolde mit ihren Sprenkeln und dem für Fieg typischen „Just Us“-Schriftzug sorgen für den überzeugenden Gesamteindruck. Kürzlich bekam der OG endlich einen kleinen Bruder. Der Future Disc Blaze Lite ist wie der Name schon verrät „leichter“ weil er u.a. ein Textil-Upper besitzt. Dadurch wirkt er natürlich nicht so hochwertig wie der „Cove“, was aber für mich kein Drama ist. Auch die Toebox unterscheidet sich deutlich von Fiegs Idee. Ansonsten teilen sich beide Schuhe das gleiche Disc System, bei dem man aber mit dem Drehen nicht allzu stürmisch sein sollte (habe ich mir sagen lassen).

Die Idee hinter dem Disc System finde ich noch immer genial. Es ist kein bloßer Ersatz für gewöhnliche Laces oder eine überflüssige Spielerei. Tatsächlich ist das einst als Ergebnis „deutscher Ingenieurskunst“ augenzwinkernd beworbene System in der Lage, den Schuh dem eigenen Fuß anzupassen. Und so gehören beide Pumas auch zu den absolut komfortabelsten Runnern, die ich besitze.

Bei Size? finden sich noch beide CWs des Blaze Lite in fast allen Größen.

UKs Wellgosh hat zwei andere CWs sogar im Sale für einen sehr fairen Kurs.

In diesem Sinne: You spin me right round baby right round…

M.

Heute stand bei The Good will Out mal wieder ein besonderer Release an, auf den ich mich schon lange gefreut habe. Hong Kongs Hypebeast-Magazin schnappte sich Pumas „Blaze of Glory“-Runner, um daraus zwei wirklich schöne Collabos zu basteln. Diese stehen unter dem Einfluss der kantonesischen Küche (hört sich jetzt vielleicht seltsam an). So haben sich die Hypebeast-Jungs von den auch außerhalb Chinas unglaublich beliebten „Dim Sum“-Teigtaschen inspirieren lassen. Die meist gedämpten Köstlichkeiten gaben der Collabo nicht nur ihren Namen, auch der Colorway der beiden Modelle – einmal der OG, zum anderen der besonders leichte LTWT – orientiert sich an den kleinen Snacks. Dabei erklärt sich die Farbwahl des OGs mit den Schweinefleisch-Dumplings (siu mai) und die des LWTW mit den Shrimp-Dumplings (har gao).

Ich habe beim Siu Mai zugeschlagen und mich dabei weniger von meinen Essensvorlieben als von der Materialwahl und dem Modell als Ganzes leiten lassen. Der OG mit seinem hochwertigen gelben Leder-Upper sowie der im Vergleich zum LWTW robusteren Verarbeitung war von Anfang an mein Favorit. Allerdings muss ich zugeben, dass auch der LTWT am Fuß ziemlich schick aussah und sicherlich seine Freunde finden wird. Gerade wer auf superleichte Runner steht, sollte hier mal einen Blick riskieren. Die ganze Präsentation des Packs wirkt durchdacht und wartet mit vielen liebenswerten Details auf. So erhält man mit dem Schuh gleich noch stilecht chinesische Essstäbchen und eine zum „Dim Sum“-Thema passend bedruckte Tasche.

Durch das Neopren-Innenfutter und die gedämpfte (haha) Midsole läuft man im Blaze of Glory fast wie auf Wolken – jedenfalls war das mein erster Eindruck. Und was die Verarbeitung angeht, steckt der Schuh die Konkurrenz aus Beaverton locker in die Tasche. Obwohl vor allem der OG gleich mehrfach verkauft wurde, lief der Release selbst ganz entspannt ab – auch mal schön für eine Collabo nicht eine Woche campen zu müssen. Mit den kommenden Projekten und Retros dürfte sich das aber recht bald ändern. Dann könnte aus dem bislang unterschätzten Puma selbst ein ausgewachsenes Hypebeast werden.

M.

Video: Hypebeast


Puma-Sneaker waren für uns bislang ein schwarzes Loch. Obwohl sich hier Turnschuh an Turnschuh reiht, fand sich darunter kein einziges Modell aus Herzogenaurach. Immer mal wieder kam es zwar vor, dass uns ein neuer Puma-Schuh gefiel, gekauft haben wir ihn dann am Ende aber doch nicht. Keine Ahnung wieso. Als vor Wochen die ersten Bilder des von Ronnie Fieg designten Disc Blaze auftauchten, fand ich diesen auf Anhieb ziemlich chic. Dabei war es mir egal, ob der Herr Fieg seine Hände mit im Spiel hatte oder nicht. Es lag ganz einfach am satten Türkisblau – meine Lieblingsfarbe bei Sneakern – und dem zumindest auf den Fotos scheinbar sehr hochwertigen Nubuck-Leder, dass mich der Schuh sofort überzeugen konnte. Selbst das eher etwas kindische Disc-System empfand ich plötzlich nicht mehr als hässliches Gimmick. Zusammen mit den schwarzen Akzenten und der teilweise gesprenkelten Midsole ergab sich ein ziemlich überzeugendes Gesamtbild, zu dem man Puma und Fieg neidlos gratulieren darf.

Nun ist der Puma Disc Blaze „Cove“ endlich bei uns eingetroffen und damit es keinen Streit gibt gleich in doppelter Ausführung. Dafür ein ganz großes „Merci“ nach Paris! Und was soll ich sagen? Den guten ersten Eindruck von den Fotos kann der Sneaker mühelos bestätigen. Die Farben leuchten ebenso wie das reflektierende 3M und auch das verwendete Nubuck fühlt sich sehr weich an. Dazu kommt, dass der Schuh trotz seiner Limitierung, die natürlich ganz bewusst den Hype schüren und Pumas Image aufpolieren soll, wie frühere Disc-Modelle gepreist wurde. Das ist fair. New Balance ging zuletzt einen anderen Weg und ließ sich das geliebte bzw. verhasste „Ronnie Fieg“-Label mit einem satten Aufschlag vergolden. Es ist übrigens auch mein erster Sneaker mit dem Disc-Lacing-System, das die übliche Schnürung ersetzt – irgendwie praktisch. Auf den Fotos könnt Ihr Euch nun selbst einen Eindruck verschaffen, ob der Schuh seinem Hype gerecht wird.

M.