03 Sep Bar Guide Stockholm 2023
Nachdem wir im vergangenen Sommer die norwegische Hauptstadt Oslo besuchten und von dort einen Food- und Bar-Guide mitbrachten, verschlug es uns jetzt zum ersten Mal seit 2019 wieder nach Stockholm. Dabei bietet Schwedens Hauptstadt ein Angebot an erstklassigen Bars und Restaurants, die mit denen in Oslo mühelos mithalten können. Wir wollen uns zunächst mit den Bar-Highlights der Stadt beschäftigen und Euch unsere Lieblingsorte in diesem Bar Guide vorstellen. Dabei müssen wir wieder einmal zugeben, dass wir nicht alle Bars besuchen konnten, die wir gerne besucht hätten. Der Guide erhebt also weder den Anspruch auf Vollständigkeit noch auf vollkommene Objektivität. Denn wo man sich besonders wohl fühlt oder wo einem die Drinks am besten schmecken, kann durchaus von Tag zu Tag variieren. Manchmal hängt beides auch damit zusammen, welche(r) Bartender*in gerade an jenem Abend die Drinks zubereitet oder welche Gäste sonst noch in der Bar vorbeischauen. Damit aber genug der Vorrede und rein ins Stockholmer Barlife!
After visiting the Norwegian capital Oslo last summer and bringing back a food and bar guide from there, we’ve now made our way back to Stockholm for the first time since 2019. Sweden’s capital offers a range of first-class bars and restaurants that can easily compete with those in Oslo. We’d like to start by looking at the city’s bar highlights and introduce you to our favorite places in this bar guide. Once again, we must admit that we were not able to visit all the bars we would have liked to. The guide therefore makes no claim to completeness or complete objectivity. Where you feel particularly comfortable or where the drinks taste best can vary from day to day. Sometimes both are also related to which bartender is preparing the drinks that evening or which other guests are stopping by at the bar. But that’s enough of a preface and let’s get into Stockholm’s bar life!
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Tjoget
Niemanden, der zumindest etwas über die Barszene Stockholms weiß, dürfte es überraschen, dass der Name Tjoget in diesem Guide auftaucht. Denn dieser Ort steht wie kein zweiter für den Aufschwung der Barkultur in Skandinavien. Zusammen mit Himkok haben das Team um Tjoget-Gründer Andreas Bergman in den vergangenen Jahren maßgeblich den hohen Norden auf der globalen Barkarte etabliert. Dabei wollen wir nicht verschweigen, dass wir mit Andreas nicht nur die Liebe zu Cocktails sondern auch zu Sneakers teilen. Stockholms Sneakersnstuff-Store ist vermutlich zusammen mit seinem „Baby“ Tjoget sein zweites Zuhause. Tjoget ist dabei viel mehr als eine normale Bar. Es ist auch ein großartiges Restaurant, in dem mediterranes Essen serviert wird. Ihr solltet hier also nicht nur für einen Drink vorbeischauen. Außerdem kommen hier Weinliebhaber in der Bodega und Fans der italienischen Aperitivo-Kultur voll auf ihre Kosten. Während am Wochenende DJs für Party-Vibes sorgen, geht es in der Woche im Tjoget deutlich entspannter zu. An der Bar findet Ihr neben saisonal wechselnden Drinks auch echte Tjoget-Klassiker wie den erdigen „Beets by Tjoget“. Wer den Geschmack von roter Beete mag, wird diesen Wodka-basierten Drink lieben. Der „Maid in Matlatlan“ ist dagegen ein erfrischender Sommer-Cocktail auf der Basis von Mezcal, Manzanilla, Amaro Montenegro, Apfel, Gurke und Limette. Der mediterrane Einfluss prägt sodann auch die Cocktailkarte, die mit Abwechslung, Originalität und einem Fokus auf hochwertige Spirituosen überzeugt. Tjoget thront schon deshalb über Stockholms Barszene.
It should come as no surprise to anyone who knows at least something about Stockholm’s bar scene that the name Tjoget appears in this guide. After all, this place represents the rise of bar culture in Scandinavia like no other. Together with Himkok, Tjoget founder Andreas Bergman’s team has been instrumental in putting the far north on the global bar map in recent years. We don’t want to conceal the fact that we not only share a love of cocktails with Andreas, but also of sneakers. Stockholm’s Sneakersnstuff store is probably his second home together with his “baby” Tjoget. In this, Tjoget is much more than a regular bar. It’s also a great restaurant serving Mediterranean food. So, you shouldn’t stop by here just for a drink. It’s also a great place for wine lovers to enjoy the bodega and fans of Italian aperitivo culture. While DJs provide party vibes on weekends, things are much more relaxed at Tjoget during the week. At the bar, you’ll find seasonally changing drinks as well as true Tjoget classics like the earthy „Beets by Tjoget.“ If you like the taste of beetroot, you’ll love this vodka-based drink. The „Maid in Matlatlan,“ on the other hand, is a refreshing summer cocktail based on mezcal, manzanilla, Amaro Montenegro, apple, cucumber and lime. The Mediterranean influence then also characterizes the cocktail menu, which convinces with variety, originality, and a focus on high-quality spirits. For this reason alone, Tjoget towers over Stockholm’s bar scene.
A Bar called Gemma
Auch wenn wir eigentlich nicht betonen müssen, dass wir in diesem Guide nur Bars erwähnen, die uns wirklich ans Herz gewachsen sind, so müssen wir genau das bei A Bar called Gemma doch noch einmal dick und fett unterstreichen. Als wir 2019 zum ersten Mal hier vorbeischauten, da hatte diese kleine Bar gerade einmal wenige Wochen geöffnet. Inzwischen konnte man seinen 4. „Geburtstag“ feiern. Gemma ist eine typische Nachbarschaftsbar in einem dafür untypischen Viertel. Denn eigentlich steht das feine Östermalm für Geld, Luxus und Nobel-Etablissements. Es wimmelt vor Touristen, die vermutlich nur wenig Erfahrung mit echter Barkultur haben, und von Geschäftsreisenden. Und dennoch hat sich Gemma längst als Neighborhood-Bar dank vieler Stammgäste fest etabliert. Auch wenn wir nicht wissen, ob wir uns nach nur zwei Besuchen dazu zählen dürfen, so ist Gemma für uns bei einem Stockholm-Besuch doch ein echtes Highlight. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen zelebrieren Besitzer Johan Evers und sein Bar-Team echte Gastfreundschaft. Wer sich nur einmal in Ruhe die Karte durchliest, wird erkennen, was wir damit meinen. Wenn es um die Drinks geht, die hier über den Tresen gehen, dann erreichen diese durchweg ein Niveau, das zeigt, warum Gemma schon auf diversen Awards-Listen zu finden war. Der von einem Gin Sour inspirierte „Gemma“, der mit Sake und Ingwer verfeinert wird, ist bereits ein Gemma-Klassiker. Jedem Martini-Liebhaber müssen wir unbedingt Gemmas „Dry Martini“ ans Herz legen. Für jede Saison kreiert das Gemma-Team dazu ein Dutzend neuer Cocktails, welche die Kreativität dieser so unglaublich gemütlichen Bar unterstreichen. An diese „Gemma“ haben wir unser Herz verloren.
Even though we don’t really need to emphasize that we only mention bars in this guide that we’ve really grown fond of, that’s exactly what we need to emphasize again in the case of A Bar called Gemma. When we stopped by here for the first time in 2019, this little bar had only been open for a few weeks. In the meantime, it was possible to celebrate its 4th anniversary. Gemma is a typical neighborhood bar in an atypical neighborhood. Because actually the noble Östermalm represents money, luxury and posh establishments. It’s teeming with tourists, who probably have little experience with real bar culture, and business travelers. And yet Gemma has long since firmly established itself as a neighborhood bar thanks to many regulars. Even though we don’t know if we can count ourselves among them already after only two visits, Gemma is a real highlight for us when visiting Stockholm. There are many reasons for this. For one, owner Johan Evers and his bar team celebrate genuine hospitality. Anyone who takes the time to read through the menu will see what we mean. When it comes to the drinks that go over the counter here, they consistently reach a level that shows why Gemma has already been on various award lists. The gin sour-inspired „Gemma,“ which is spiked with sake and ginger, is already a Gemma classic. For any martini lover, we absolutely recommend Gemma’s „Dry Martini.“ For each season, the Gemma team creates a dozen new cocktails, which is testament to the creativity of this so incredibly cozy bar. We have lost our heart to this „Gemma“.
Lucy’s Flower Shop
Was zunächst nach einem Blumenladen klingt, ist dann doch eine erstklassige Speakeasy-Bar (sonst würde sie auch nicht hier auftauchen). Lucy‘s kreative „Väter“ Alex Skarlen und Ola Carlson, die beide nicht nur mit guten Drinks sondern auch mit guten Sneakers etwas anfangen können, experimentieren in dieser Bar mit Aromen, Techniken und Zutaten. Das Ergebnis ist eine erstaunlich mutige Cocktailkarte, deren Drinks immer wieder aufs Neue überraschen. Zu den beliebtesten Drinks von Lucy’s Flower Shop zählen der auf Aquavit basierende „Birch & Raspberry“ sowie der „Rye & Apple“, welcher durch die Zugabe von Malzessig zwischen Säure und Süße balanciert. Alle Eigenkreationen sind nach ihren Hauptzutaten benannt, was jedoch nicht heißt, dass man hier keine Überraschungen erlebt. So ist ihre Martini-Variante „Gin & Red Shiso“ ein ziemlich mutiger Cut von allen anderen Martinis, die wir bislang getrunken haben. Aber was wäre ein Barbesuch, der sich immer nur in den bekannten Bahnen bewegt? Langweilig! Der Spaß fängt im Lucy’s ohnehin schon vor dem Eintritt in die Bar an. Denn wie erwähnt spielt der Ort mit gewissen Speakeasy-Vibes, ohne das Speakeasy-Thema todernst zu nehmen. Auch das gefiel uns sehr. Die Atmosphäre ähnelt hier einem Mix aus Club und Neighborhood-Bar. Das Licht ist gedimmt und die Musik etwas lauter als woanders. Wieviel Wissen und Arbeit in den meisten Cocktails steckt, bekommt der Gast nicht mit. Schon am frühen Nachmittag beginnen eine Etage über der Bar die Vorbereitungen. Dann werden Sirups und Cordials für die verschiedenen Drinks hergestellt. Viele Spirituosen werden dazu mit besonderen Aromen verfeinert oder mit Milk Punches geklärt. All das benötigt Zeit und ist arbeitsintensiv. Da auch in Schweden alkoholfreie oder Low-ABV-Drinks immer beliebter werden, bieten Ola und Alex manche ihrer Drinks auch in einer praktisch alkoholfreien Variante an. Wer eher Lust auf einen Cocktail-Klassiker hat, der kann hier aus insgesamt 154 (!) Drinks von A wie „Aviation“ bis W wie „Ward Eight“ wählen. Wir entschieden uns für den „Journalist“, bei dem trockener und süßer Wermut mit Gin, Orangenlikör (Triple Sec) sowie ein Spritzer Angostura Bitters und Zitronensaft in einem Coupette-Glas zusammenkommen. Cheers to Lucy!
What sounds like a flower shop at first is actually a top-notch speakeasy bar (otherwise it wouldn’t be discussed here). Lucy’s creative „fathers“ Alex Skarlen and Ola Carlson, who both know a thing or two about not only good drinks but also good sneakers, experiment with flavors, techniques, and ingredients in this bar. The result is an amazingly bold cocktail menu whose drinks never fail to surprise. Among the most popular drinks at Lucy’s Flower Shop are the aquavit-based „Birch & Raspberry“ and the „Rye & Apple,“ which balances acidity and sweetness by adding malt vinegar. All their own creations are named after their main ingredients, but that doesn’t mean you won’t be surprised here. For example, their „Gin & Red Shiso“ martini variation is a pretty bold cut from all the other martinis we’ve had so far. But what would a bar visit be if it was always along familiar lines? Boring! The fun starts at Lucy’s before you even enter the bar anyway. Because as mentioned, the place plays on certain speakeasy vibes without taking the speakeasy theme dead serious. We liked that a lot, too. The atmosphere here resembles a mix of club and neighborhood bar. The lights are dimmed, and the music is somewhat louder than elsewhere. Guests don’t realize how much knowledge and work goes into most of the cocktails. One floor above the bar, preparations begin early in the afternoon. Then syrups and cordials are made for the various drinks. Many spirits are refined with special flavors or clarified with milk punches. All this takes time and is labor-intensive. Since non-alcoholic or low-ABV drinks are also becoming increasingly popular in Sweden, Ola and Alex also offer some of their drinks in a virtually alcohol-free version. If you’re more in the mood for a cocktail classic, you can choose from a total of 154 (!) drinks here, from A for „Aviation“ to W for „Ward Eight.“ We opted for the „Journalist,“ which combines dry and sweet vermouth with gin, orange liqueur (Triple Sec), and a splash of Angostura Bitters and lemon juice in a coupette glass. Cheers to Lucy!
Bar Ubu
Was Stockholms Barlandschaft so spannend macht? Vielleicht sind das auch die sehr unterschiedlichen Arten von Bars und Barkonzepten, denen man hier begegnet. Denn wer von Lucy‘s Flower Shop zur Bar Ubu wechselt, der bekommt ein komplett anderes Barerlebnis geboten. Die auf Södermalm gelegene Bar Ubu folgt stark der Idee einer klassischen Aperitivo-Bar. Dabei bietet das Food-Menü jedoch weit mehr als die üblichen Snacks. Besonders beliebt sind hier die Sandwiches, für die wir aber noch einmal wiederkommen müssen. Auch das übrige Essen – serviert im klassischen Tapas-Style – ließ uns schon das Wasser im Mund zusammenlaufen (leider waren wir an diesem Tag schon woanders zum Abendessen verabredet). Bei den Cocktails finden sich neben den „üblichen Verdächtigen“ wie der Negroni oder ein klassischer Gin & Tonic vor allem das, was in die Jahreszeit passt. Im schwedischen Sommer ist das zum Beispiel der „Yuzu Sawa“ bestehend aus Gin, Yuzu Sake, Zitrone und etwas Zuckersirup. Die ausbalancierte Kombination aus süß und sauer ergibt einen leichten, sehr sommerlichen Cocktail zum Genießen. Der „Cold Brew Bikini“ (Wodka, Amaretto, Kaffeelikör, Cold Brew) ist Bar Ubus Antwort auf den noch immer anhaltenden Espresso-Martini-Hype. Wir wissen schon, warum dieser Drink auf der Karte steht. Die lichtdurchflutete Bar bringt mit ihrem Boden aus Schachbrettfliesen, viel hellem Holz und dem Terrazzo-Tresen viel mediterranes Flair ins pulsierende Södermalm. Hier kann man perfekt in den Abend starten oder auch mal später am Abend auf einen letzten Drink vorbeischauen.
What makes Stockholm’s bar landscape so exciting? Perhaps it’s the very different types of bars and bar concepts you encounter here. Because if you move from Lucy’s Flower Shop to Bar Ubu, you get a completely different bar experience. Located on Södermalm, Bar Ubu strongly follows the idea of a classic aperitivo bar. However, the food menu offers much more than the usual snacks. The sandwiches are particularly popular here, but we’ll have to come back for those. The rest of the food – served in classic tapas style – also made our mouths water (unfortunately, we already had dinner plans elsewhere that day). As for the cocktails, besides the „usual suspects“ like the Negroni or a classic Gin & Tonic, you’ll find mostly what fits the season. During Swedish summer, for example, this is the „Yuzu Sawa“ consisting of gin, yuzu sake, lemon and some sugar syrup. The balanced combination of sweet and sour makes for a light, very summery cocktail to enjoy. The „Cold Brew Bikini“ (vodka, amaretto, coffee liqueur, cold brew) is Bar Ubu’s answer to the still ongoing espresso martini hype. We already know why this drink is on the menu. The light-filled bar brings a Mediterranean flair to vibrant Södermalm with its checkerboard tile floor, lots of light wood, and terrazzo counter. It’s the perfect place to start the evening or stop by later in the evening for a last drink.
Stjärtilleriet
Kann man es gleichzeitig verdammt ernst meinen, wenn es um Cocktails geht, und sich im gleichen Moment über vieles andere, was in der Barindustrie vielleicht viel zu ernst genommen wird, lustig machen? Wie das Team der Cocktailbar Stjärtilleriet zeigt, lautet die Antwort hierauf ganz klar: Ja! Schon ein Blick auf die zum Selbstausmalen gedachte Barkarte (Titel „Tales of the Cock-Tail“) reicht aus, um zu erkennen, dass hier Bartender arbeiten, die immer mit einem Augenzwinkern und einer großen Liebe zum Gast bei der Sache sind. Bar-Manager Sean Eden und seine Kollegen sind eben große Jungs, die den Spaß an ihrem Job sofort auf den Gast übertragen. Die Titel ihrer selbstkreierten Drinks, die auf einer Seltsamkeits-Skala von 1 bis 10 gerankt sind, tragen Namen wie „What if tomato was a real fruit?“ oder „Kind of a normal drank“. Beide haben wir probiert und umgehend noch einmal bestellen wollen. Wer sich unter den Namen spontan nichts vorstellen kann, der bekommt aber noch eine Zutatenliste mit einer sehr unterhaltsamen Beschreibung mitgeliefert. Ohnehin ist man bei Sean in den besten Händen, denn spätestens nach ein paar Minuten weiß er genau, was für einen Drink seine Gäste in diesem Moment trinken möchten. Für alle Agaven-Liebhaber ist ihr Off-the-Menu-Mezcal-Cocktail mit Preiselbeeren-Geschmack, einem Hauch Vanille und gesmoktem Makrelenessig-Aroma (!) ein absolutes Highlight. Aber wer nun glaubt, im Stjärtilleriet gäbe es nur verrückt klingende Eigenkreationen, der liegt falsch. Denn hier haben wir den besten Dry Martini getrunken. Und das ist im Gegensatz zu vielem, was sich hier zwischen Bartender und Gast mit großem Spaß abspielt, wirklich ernst gemeint. Die Bar teilt sich die historische Location mit dem Restaurant Artilleriet und dem Armeemuseum. Bei schönem Wetter werden die Stjärtilleriet-Cocktails auch draußen in einem Kiosk verkauft. Dieser Summer-Vibe fiel während unseres Stockholm-Trips aber weitgehend ins Wasser.
Is it possible to be darn serious about cocktails at the same time as making fun of much else that is perhaps taken far too seriously in the bar industry? As the team at cocktail bar Stjärtilleriet shows, the answer to this is quite clearly: Yes! Just one look at the bar menu (titled „Tales of the Cock-Tail“), which is designed for self-coloring, is enough to realize that bartenders are working here who always have a twinkle in their eye and a great love for their guests. Bar manager Sean Eden and his colleagues are just big boys who immediately transfer the fun of their job to the guests. The titles of their self-created drinks, which are ranked on a strangeness scale from 1 to 10, have names like „What if tomato was a real fruit?“ or „Kind of a normal drink. We tried both and immediately wanted to re-order. If you can’t imagine what the names mean, you’ll find a list of ingredients with a very entertaining description. Anyway, you’re in the best hands with Sean, because after a few minutes at the latest, he knows exactly what kind of drink his guests crave at that moment. For all agave lovers, their off-the-menu mezcal cocktail with lingonberry flavor, a hint of vanilla and smoked mackerel vinegar aroma (!) is an absolute highlight. But if you think Stjärtilleriet only has crazy-sounding creations of its own, you’re wrong. Because here we enjoyed the best Dry Martini. And that, unlike a lot of what goes on here between bartender and guest with great fun, is really taken seriously. The bar shares the historic location with the Artilleriet restaurant and the Army Museum. When the weather is nice, the Stjärtilleriet cocktails are also sold outside in a kiosk. However, this summer vibe largely fell flat during our Stockholm trip.
Brännerian
Die Stockholm Bränneri ist eine inzwischen international sehr bekannte Craft-Destillerie aus der schwedischen Hauptstadt. Regelmäßig werden ihre Gin-Kreationen prämiert und bei Wettbewerben ausgezeichnet. Seit dem vergangenen Jahr wurde die Destillerie um eine wunderschöne Bar mit Namen Brännerian an gleicher Straße auf Södermalms Folkungagatan erweitert. Dort bekommt man natürlich die hauseigenen Gin-Destillate – entweder in Form eines klassischen Tastings oder als Basis der Cocktail-Kreationen des Bar-Teams. Der helle, von großen Fenstern eingerahmte Raum wurde im schlichten, typisch skandinavischen Stil eingerichtet. Naturbelassene Holzmöbel dominieren zusammen mit natürlichen Farben den cleanen aber keinesfalls kühlen Look der Bar. Auf einer Seite findet man in einem Holzregal die zahlreichen, bislang limitierten Gin-Edition der Stockholm Bränneri, die zumeist mit Stockholmer Restaurants entstanden sind. Die drei Cocktails, die Bartender Liam bei unserem Besuch mixte, stehen für die ganze Bandbreite der in der Brännerian entwickelten Drinks, deren Aromen und Geschmack zwischen eher süß über erfrischend bis hin zu sauer variiert. Sie alle verbindet dabei ihre Idee der Saisonalität und Regionalität. Für den beliebten „Basil Bees Knees“ wird ein Dry Gin der Stockholm Bränneri mit einem hausgemachten Zitronenlikör gemischt. Hinzu kommt etwas frischer Zitronensaft und Honigwasser. Der „JP Gimlet“ – unser Favorit des Trios – erweitert den Cocktail-Klassiker um dezente Jalapeno- und Petersilien-Noten. Beim „Double Clove“ handelt es sich um einen sommerlichen Drink auf Aquavit-Basis, der als sprudelnder High Ball serviert wird. Davon, dass dem Drink einige Spritzer mit Knoblauch fermentierten Honig hinzugefügt werden, sollte man sich keinesfalls abschrecken lassen. Liam ermutigt zögerliche Gäste auch immer, sich erst einmal vom Geschmack des Drinks überzeugen zu lassen. Dass sowohl in der Brännerian als auch in der Destillerie sehr auf Nachhaltigkeit geachtet wird, soll zudem nicht unerwähnt bleiben.
Stockholm Bränneri is a craft distillery that is recognized internationally. Their gin creations regularly win awards and score top positions in competitions. Since last year, the distillery has been expanded to include a beautiful bar called Brännerian on the same street on Södermalms Folkungagatan. There, of course, you can get the in-house gin distillates – either in the form of a classic tasting or as the basis of the bar team’s cocktail creations. The bright room, framed by large windows, is furnished in a simple, typically Scandinavian style. Natural wooden furniture together with natural colors dominate the clean but by no means cool look of the bar. On one side, a wooden shelf holds Stockholm Bränneri’s numerous limited-edition gins, most of which have been co-created with Stockholm restaurants. The three cocktails that bartender Liam mixed during our visit represent the full range of drinks developed at the Brännerian, whose aromas and flavors vary from rather sweet to refreshing to sour. They are all united by their idea of seasonality and regionality. For the popular „Basil Bees Knees“, a dry gin from Stockholm Bränneri is mixed with a homemade lemon liqueur. To this is added some fresh lemon juice and honey water. The „JP Gimlet“ – our favorite of the trio – adds subtle jalapeno and parsley notes to the classic cocktail. The „Double Clove“ is a summery aquavit-based drink served as a bubbly highball. The fact that a few dashes of garlic-fermented honey are added to the drink should not deter you at all. Liam also always encourages hesitant guests to let the taste of the drink convince them first. The fact that both the Brännerian and the distillery pay great attention to sustainability should also not go unmentioned.
Rumble/Sway
Diesen Bar Guide wollen wir mit einem richtigen Ausrufezeichen beenden. Dafür besuchen wir die Bar Rumble/Sway auf der Einkaufsmeile Birger Jarlsgatan. Dieser Ort dürfte selbst notorische Barverweigerer überzeugen. Denn hier treffen großartige Drinks auf ein unglaublich unterhaltsames Barteam, das mit seinen Entertainment-Qualitäten echte Party-Vibes erzeugt. Das gilt umso mehr je länger der Abend dauert. Wer es dagegen etwas ruhiger mag, sollte hier eher früher vorbeischauen. Da das Rumble/Sway bis 3 Uhr nachts geöffnet hat, trifft man hier auch oft auf Bartender aus anderen Stockholmer Bars. Die vermeintlich schlechte Google-Bewertung erklärt sich mit alten Bewertungen, die einem Pub an gleicher Adresse galten. Ihr vertraut uns doch oder? Dann lasst die Google-Bewertungen links liegen und nehmt an der Bar bei Leo und Aron Platz. Ab dann sind ohnehin alle Zweifel ausgeräumt, soviel können wir Euch versprechen. Während unseres Besuchs war die Bar unter dem Motto „Rumble in the Jungle“ in eine Art Cocktail-Urwald verpackt. Sommer-Drinks wie der „I’ve been to Bali too“ mit Pandan- und Aloe-Aromen dürften daher auch nur kurzzeitig auf der Karte zu finden sein. Die große Spirituosenauswahl ist im Rumble/Sway aber keine Deko. Daraus mixen Leo und Aron Klassiker wie einen „Mezcal Negroni“ oder den auf Gin, süßem Wermut und Fernet Branca basierenden „Hanky Panky“. Oder wie wäre es mit einem „Ferrari“ (gemeint ist der Drink aus je einer Hälfte Fernet und Campari und nicht das Auto)? Bis es 3 Uhr ist, habt Ihr hier jede Menge Zeit genau das zu bestellen, worauf Ihr gerade Lust habt. Und am Ende verlässt man eine Bar, die man am liebsten gar nicht mehr verlassen würde.
We want to end this bar guide with a real exclamation mark. For this we visit the bar Rumble/Sway on the shopping street Birger Jarlsgatan. This place should convince even notorious bar sceptics. Because here great drinks meet an incredibly entertaining bar team, which creates real party vibes with its entertainment qualities. This is all the more true the longer the evening lasts. On the other hand, if you prefer it a little quieter, you should stop by earlier. Since Rumble/Sway is open until 3 a.m., you’ll often meet bartenders from other Stockholm bars. The supposedly bad Google rating is explained by old reviews that were for a pub at the same address. You trust us, don’t you? Then ignore the Google reviews and take a seat at the bar at Leo and Aron. From then on, all doubts will be cleared anyway, promised. During our visit, the bar was wrapped in a kind of cocktail jungle themed „Rumble in the Jungle.“ Summer drinks like the „I’ve been to Bali too“ with pandan and aloe flavors should therefore only be on the menu for a short time. The large selection of spirits, however, is no mere decoration at Rumble/Sway. From this, Leo and Aron mix classics like a „Mezcal Negroni“ or the „Hanky Panky“ based on gin, sweet vermouth and Fernet Branca. Or how about a „Ferrari“ (meaning the drink made with half Fernet and half Campari, not the car)? Until it’s 3 o’clock, you have plenty of time to order exactly what you’re in the mood for. And in the end you leave a bar that you would prefer not to leave at all.